+++ Bitte beachten: Zur Zeit gibt es keine Möglichkeit Speisen und Getränke in der Schule zu kaufen – bitte selbst mitbringen! +++
0

Deutsch-Tschechische-Jugendbegegnung im Kloster Banz

Berufsschule, Gastgewerbliche Berufe, Oberfranken, Pressemitteilungen, Wettbewerbe

Im Rahmen der deutsch-tschechischen Jugendbegegnung der IHK Bayreuth fand am Donnerstagabend eine Zertifikatsprüfung auf Kloster Banz statt. Zwölf Azubis aus beiden Ländern kämpften unter Aufsicht der Prüfer um den Sieg. Während Kevin Seidel aus Selb in der Küche überzeugte, war Eva-Maria Pornschlegel aus Bamberg im Service die Beste.

Kloster Banz — Zander, Fleisch vom Reh und Ananas, das waren die vorgegebenen Grundzutaten für das geforderte Drei-Gänge-Menü. Insgesamt acht Koch-Azubis aus Deutschland und Tschechien hatten am Donnerstagabend vier Stunden Zeit, auf Grundlage dieser Zutaten ein Menü zu zaubern, das die Prüfer beim anschließenden Testessen überzeugen sollte. Die Zertifikatsprüfung („Kochzert“) der IHK fand im Rahmen der deutsch-tschechischen Jugendbegegnung in Kloster Banz statt.
Miriam Schnapp, eine der vier deutschen Koch-Azubis hatte sich ihr Menü bereits im Vorfeld gut überlegt. Mit einem Zander unter Basilikumkruste, Karotten-Rucola-Salat, gebratenem Rehrücken mit Pfeffersoße und Ananas-Krapfen plante sie, die Konkurrenz auszustechen. Die 17-Jährige, die zur Zeit ihre Ausbildung in der Berufsschule in Pegnitz macht, ist der Einladung der IHK nach Kloster Banz gerne gefolgt: „Ich bin froh, dass mich auch mein Betrieb für die beiden Tage freistellen konnte“, erklärt die angehende Köchin, während sie gleichzeitig die Schokoladensauce für das Dessert anrührt. Eine gute halbe Stunde hat sie noch Zeit, ihre Gerichte zu perfektionieren.

Vorbereitungen laufen

Gleichzeitig werden ein Stockwerk höher die letzten Vorbereitungen im Service getroffen. Eva-Maria Pornschlegel und Nina Baumann, beide Auszubildende im Residenzhotel in Bamberg, stellen die Zutaten für die geplanten Begrüßungscocktails bereit. „Wir haben in der Berufsschule extra noch einen ganzen Tag lang das Mixen der Getränke geübt“, verrät Nina Baumann. Die 21-Jährige, die im September ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen hat, freute sich besonders auf Kloster Banz: „Das Gebäude ist schon beeindruckend“, sagt die Bambergerin. Die Verständigung mit den beiden tschechischen Auszubildenden im Service klappe „mit Händen und Füßen“ ganz gut, berichtet sie. An der Kommunikation hapert es also noch stellenweise. Das gemeinschaftliche Eindecken und Servieren klappt dagegen einwandfrei.
„Die Ausbildungsinhalte sind durchaus vergleichbar“, erklärt Bernd Rehorz, der Leiter des Bereichs Berufsausbildung der IHK für Oberfranken. „In Tschechien wird allerdings mehr Wert auf die Theorie gelegt, deshalb konnten die Deutschen in der Vergangenheit oftmals durch Kreativität überzeugen. Sie haben da einfach mehr Übung“, berichtet er weiter.
Tatsächlich hat auch Bernd Rehorz schon einige Übung, was den Jugendaustausch zwischen Deutschland und Tschechien angeht: „Vor zehn Jahren begannen wir das Projekt mit einem Praktikantenaustausch, und bereits seit vier Jahren findet der Berufswettkampf der Köche immer abwechselnd in Tschechien und Deutschland statt“, sagt er.
Während man in der Vergangenheit in Pegnitz prüfte, findet die Veranstaltung heuer zum ersten Mal auf Kloster Banz statt. „Die Idee stammt von Michael Möslein, dem Verwaltungsleiter der Hanns-Seidel-Stiftung. Wenn man so ein Angebot bekommt, muss man natürlich zugreifen“, schmunzelt Rehorz.
Für Jiri Neumann, Direktor der Berufsschule Karlsbad, ist es nicht der erste Besuch in Deutschland. Bereits zum vierten Mal nimmt er mit Auszubildenden seiner Schule an dem deutsch-tschechischen Jugendaustausch teil. Er betont, dass die Gastronomie ein kommunikativer Bereich sei. Es sei deshalb gut, wenn tschechische Azubis deutsche Hotels kennen lernen und umgekehrt. Auch ein Niveauvergleich zwischen Deutschland und Tschechien sei für beide Seiten sinnvoll. Aus diesem Grund möchte er auch in den nächsten Jahren an dem Austausch festhalten.

Vorbereitung auf den Abschluss

Hedrika Novakova, die ihre Ausbildung in einem großen Hotel in Karlsbad macht, sieht den Aufenthalt auf Kloster Banz als gute Vorbereitung für ihre Abschlussprüfung. Von Deutschland kannte sie bisher nur den Freizeitpark in Geiselwind. Nach dem Besuch auf Kloster Banz könnte sie sich aber durchaus vorstellen, später einmal in Deutschland zu arbeiten.
Zufrieden mit dem Abend waren am Ende auch die Gäste, die sich am leckeren Essen und den Getränken erfreuten.
Textquelle: Fränkischer Tag vom 08.03.12

 

Artikel von:

Tags: ,